Try the new IKO website at https://beta.ikointl.com/
Wie Kitesurfer das Wetter anhand der Wolken vorhersagen können
Autor: Bradley Mackelden
Wie können Kitesurfer das Wetter anhand der Wolken vorhersagen?
Zunächst wollen wir uns damit befassen, warum man das Wetter allein durch den Blick auf die Wolken vorhersagen kann? Das kommt einer Superhelden-Kraft schon sehr nahe!
Kitesurfen ist ein windabhängiger Sport und Wolken können einen großen Einfluss auf den Wind um uns herum haben. Wolken können alle möglichen lustigen Dinge mit dem Wind anstellen... sie können den Wind stärker oder schwächer machen, die Richtung ändern oder ihn komplett abschalten und deine Kite-Session vorzeitig beenden. Deshalb müssen wir als Kitesurfer verstehen, was bestimmte Wolken bedeuten und wie wir auf sie reagieren sollten. Dieses Wissen hilft dabei, die richtige Größe des Kites zu wählen, zu entscheiden, ob es sicher ist, sich überhaupt aufs Wasser zu wagen, oder vielleicht eine unerwartete Session einzulegen, die nicht geplant war.
Wie entstehen Wolken?
Sie entstehen, wenn die Sonnenstrahlung die Oberfläche der Erde erwärmt. Warme Luft hat eine geringere Dichte als kalte Luft, wodurch die heiße Luft am Boden aufsteigt. Während die heiße Luft aufsteigt, beginnt der Wasserdampf in diesen Luftteilchen zu kühlen. Damit sich eine Wolke bilden kann, braucht der Wasserdampf etwas, an dem er kondensieren kann. Winzige Partikel in der Luft wie Staub, Salz, Rauch bieten die perfekte Oberfläche. Wenn genug Wasserdampf um eines dieser Teilchen kondensiert, bildet sich ein einzelnes Wolkentröpfchen. Die Tröpfchen sind so klein, dass ein Kubikmeter Luft 100 Millionen von ihnen enthält. Die Tröpfchen können sich verbinden und fallen, sobald sie schwer genug sind, als Regen, Schneeregen oder Schnee vom Himmel.
Was sind Hoch- und Niederdruck-Systeme?
Der Ursprung aller Winde ist die von der Sonne erzeugte Wärme. Heiße Luft steigt aus wärmeren Regionen der Erde auf und kühlt dann ab, wenn sie kältere Klimazonen erreicht. Die Extreme dieses Vorgangs finden am Äquator und an den Nord-/Südpolen statt.
Der Standard-Luftdruck auf Meereshöhe beträgt 1013, 25 Millibar. Alles, was über diesem Wert liegt, wird als "Hochdruck" und alles, was darunter liegt, als "Niederdruck" bezeichnet.
Niederdruck: Ein Tiefdruckgebiet entsteht, wenn heiße Luft vom Meeresspiegel weg in die obere Atmosphäre aufsteigt und ein Gebiet mit weniger dichter Luft in Oberflächennähe zurückbleibt.
Hochdruck: Ein Hochdruckgebiet entsteht, wenn Luft aus der kühlen oberen Atmosphäre in Richtung Meeresspiegel absinkt und so ein Bereich mit dichter, schwerer Luft nahe der Oberfläche entsteht. Daher auch der Name "Hochdruck".
Es ist normal, dass Luft von Bereichen mit hohem Druck in Bereiche mit niedrigem Druck strömt. Stelle dir das wie einen aufgeblasenen Luftballon vor. Der Druck im Inneren des Luftballons ist "hoch", da dort viele Luftteilchen auf engem Raum zusammengepresst sind. Wenn wir den Ballon loslassen, strömt die Luft aus dem Ballon in die umgebende Luft, die einen "niedrigeren" Druck hat. Das Gleiche gilt für die Luft um unseren Planeten. Es ist die Bewegung der Luft von einer Art von Drucksystem zum anderen, die die Winde um unseren Planeten erzeugt.
Niedriger Druck neigt dazu, starken Wind und Regen zu bringen, während hoher Druck dazu neigt, ruhige, klare und sonnige Bedingungen zu bringen. Ich weiß, was ich wählen würde, auch wenn es ein wenig Nieselregen bedeutet! :)
Die verschiedenen Wolkentypen, wie sie aussehen und welches Wetter zu erwarten ist!
Schönwetter-Cumulus: Dies sind tief liegende Wolken, die wie flauschige Kissen aussehen, die an warmen, sonnigen Tagen auftreten.
Was zu erwarten ist: Wenn sie in einem Hochdruckgebiet erscheinen, ist dies ein Zeichen für eine potenzielle Meeresbrise. Ideal, um eine unerwartete Session einzulegen - es wird Zeit, deine Freunde anzurufen und an den Strand zu gehen! Für alle, die mit dem Begriff "Seebrise" nicht vertraut sind: Es handelt sich dabei um einen Mikroklima- Effekt, der die Windgeschwindigkeit erhöhen kann, vorausgesetzt, der Ursprungswind weht auflandig.
Cumulonimbus: Beginnen als Kumuluswolken, werden aber immer größer und größer. In extremen Fällen können sie sich zu einer Form entwickeln, die einer riesigen schäumenden Welle ähnelt. Kumulonimbuswolken beginnen in einer niedrigen Höhe, können aber bis zu 10-12 km hoch werden.
Was zu erwarten ist: Es ist mit starkem Regen und starkem böigem Wind zu rechnen. Diese Wolken können sich in jede Richtung bewegen, sogar gegen den Wind. Daher sind sie für Kitesurfer am gefährlichsten. Lese weiter, um meine besten Tipps für Kitesurfer zu erfahren, wenn sie auf eine Cumulonimbus-Wolke treffen.
Altocumulus: Geschichtete, gekräuselte Formen. Sie sehen aus wie mehrere aneinanderhängende Kumuluswolken.
Was zu erwarten ist: Diese Wolken werden auch als Vorgewitterwolken bezeichnet. Auf sie folgen oft Gewitter und turbulentes Wetter
Nimbostratus: Diese sind der größte Wolkentyp, oft sehr dick und können das Sonnenlicht komplett vom Durchkommen zum Erdboden abhalten.
Was zu erwarten ist: Holt eure Regenjacken raus, denn es ist mit starkem Regen oder Schnee für die nächsten Tage zu rechnen!
Zirrus: Hoch liegende Wolken, die sehr fein sind. Da sie sich in großen Höhen bilden, sind die Wassertröpfchen zu Eis kristallisiert. Sie sehen ähnlich aus wie meine Haare an einem Tag mit 40 Knoten am Strand.
Was zu erwarten ist: Ein frühes Anzeichen für ein herannahendes Tiefdruckgebiet. Hole deinen 7m raus, seine Zeit ist gekommen! yeeew!!!
Cirrostratus: Eine weitere hochliegende Wolke, die in Schichten erscheint und den Himmel oft weißer erscheinen lässt.
Was zu erwarten ist: Diese Wolken sind ein guter Indikator für kommende Tiefdruckgebiete.
Die besten Tipps
Frage deinen Instructor um Rat
Bitte deinen Instructor bei deinem ersten Kitekurs darum, während des Unterrichts verschiedene Wolkentypen aufzuzeigen. Am kann man Wolken unterscheiden, wenn man sie selbst sieht. Jede Wolke ist anders und sie werden nicht immer gleich aussehen, aber es ist ein großartiger Anfang.
Achte immer auf deine Umgebung, besonders in Windrichtung!
Beim Kitesurfen ist es wichtig, die Umgebung im Blick zu haben. Meistens kommen Böen und schlechtes Wetter aus Luv. Schaue daher ab und zu über deine Schulter, um dich zu vergewissern, dass es weiterhin sicher ist zu kiten. Allerdings gibt es Ausnahmen, wie oben beschrieben, eine Cumulonimbus-Wolke kann sich aus jeder Richtung nähern, auch gegen den Wind. Wenn du also eine Cumulonimbus-Wolke siehst, die sich plötzlich mitten in der Session nähert, ist es am sichersten, zurück zum Strand zu gehen, deinen Kite zu landen und zu warten, bis sie vorbeigezogen ist.
Im Zweifelsfall immer aus dem Wasser kommen!
Dies ist besonders wichtig, wenn du dir mal unsicher bist, wie das Wetter sich entwickeln wird. Wiederum ist die Hauptwolke hier die Cumulonimbus-Wolke. Wenn du also am Kite-Strand ankommst und einer dieser Wolken sich nähern sollte, dann warte bis sich das Wetter beruhigt, bevor du dich ins Wasser wagst. Vertraue mir, du willst nicht riskieren, einen Kite bei starkem böigem Wind zu starten, denn das kann extrem gefährlich sein.
Lasse dich nicht vom Blitz treffen!
Solltest du jemals Donner und Blitze kommen hören oder sehen, kehre zum Strand zurück und lande deinen Kite sicher und weit weg vom Wasser.
Erweitere dein Wissen zu diesem Thema und vieles mehr
Die IKO hat kürzlich den Assistant Training Course (ATC) überarbeitet, indem sie den Kurs in zwei Module aufgeteilt hat - Modul 1 eLearning und Modul 2 In-Person Training. Modul 1 deckt Konzepte und Theorie ab, dies kann von überall auf der Welt online absolviert werden. Modul 2 ist ein praktisches Training, das in einem IKO Center absolviert werden muss.
Der ATC ist nicht nur für Leute, die IKO-Assistenten werden oder Kitesurfen unterrichten wollen, sondern auch für Kiter, die einfach ihr Wissen erweitern wollen.
Wenn du mehr über die Wettervorhersage anhand von Wolken und andere wichtige Konzepte des Kitens erfahren möchtest, schau dir den neuen IKO Assistant Training Course an, den du jetzt bequem von zu Hause aus online starten kannst.